Chronik des Schützenvereins e.V. 1911

 

Das 100-jährige Bestehen des Schützenvereins Brucken/Teck gibt Anlass, seine Vereinsgeschichte kurz aufzuzeichnen.

Aus den Protokollbüchern, in welchen lückenlos das Vereinsleben aufgeschrieben steht, erfahren wir:

„Am 5. November 1911 wurde im Gasthaus zur Krone in Brucken der Zimmerschützenverein Brucken/Teck von folgenden Mitgliedern gegründet.

Ernst Henkel

Otto Fischer

August Offterdinger

Ernst Mayer

Ernst Stümpflen (Kronenwirt)

Mall zum Lamm

Adolf Schott

 Robert Schwarz

Jakob Ensinger

Otto Hennrich

Wilhelm Nuffer

Ernst Vollmer

Jakob Dangel

Stümpflen – Bäcker

Ernst Gökeler I

Eugen Rettenmaier

Karl Kurz

Ernst Gökeler II

Wilhelm Mayer

Friedrich Gökeler II

Friedrich Gökeler I

Das Amt der Vereinsführung übernahm erstmals Ernst Henkel.
Unter seiner Führung hat sich der Verein aus kleinen Anfängen im Zimmerstutzenschießen zu beachtenswerten Erfolgen hinaufgearbeitet. Besonders wurden immer wieder die kameradschaftlichen Schießen mit den benachbarten Vereinen Bissingen, Dettingen, Holzmaden, Kirchheim und Owen durchgeführt.


Durch diese Freundschaft erwuchs der Gedanke einer Zusammenschließung der Schützenvereine um Teck. So wurde am 9. März 1913 im Gasthaus zur „Teck“ in Owen der „Zimmerschützenverband Teck“ gegründet, dem die aufgeführten Vereine als Mitglieder angehören.

Leider unterbrach der erste Weltkrieg jäh das Vereinsleben.

Erst am 11. Januar 1920 wurde das Vereinsleben wieder aufgenommen. Die Sorge um geeignete Schießstände blieb nicht aus. Der Versuch, ein Schützenhaus zu bauen, scheiterte immer wieder an der Platzfrage. Es wurde daher im Lokal „Krone“ eine Schießbahn eingebaut.

In den folgenden Jahren wurde bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges eine rege Vereinstätigkeit verzeichnet, die bei vielen Preisschießen und Wettkämpfen immer wieder von beachtlichen Erfolgen im Mannschafts- und Einzelschießen berichten.

Der Ausgang des zweiten Weltkrieges brachte es abermals mit sich, dass der Besitz von Schusswaffen aller Art strengstens verboten wurde, und die Vereine aufgehört hatten zu existieren.

Die Mitbegründer des Vereins

Von links nach rechts: Friedrich Stümpflen, Wilhelm Attinger, Ernst Hirsch, Albert Hirsch, Fritz Gökeler, Ernst Gökeler, Karl Hirsch, Robert Schwarz, August Offterdinger, Friedrich Gökeler, Karl Zeyfang, August Mayer, Wilhelm Pfäffle, Ernst Zaiser, Alfred Henkel, Fritz Gökeler, Ernst Henkel, Ernst Mayer, Adolf Mayer, Hermann Schott, Erich Offterdinger, Wilhelm Beutelschieß, Hermann Gökeler, Wilhelm Schäfer, Fritz Sommer.

 

Nachdem die Waffengesetze gelockert wurden, trafen sich am 9. Juni 1951 im Gasthaus „Krone“ in Brucken alte und auch neue Schützenkameraden, um das Vereinsleben wieder aufzunehmen.

Der Schießsport wurde damit wieder neu ins Leben gerufen. Die Luftgewehre, mit welchen nur das Schießen erlaubt war, wurden schnell als präzise Sportwaffen anerkannt und lieb gewonnen, so daß auch später, nachdem das Zimmerstutzen- und Kleinkaliberschießen wieder frei wurden, das Luftgewehrschießen nicht mehr wegzudenken war. Es lockte breitere Schichten zu den Schießständen.

Am 20. April 1952 wurde von den Schützenvereinen Bissingen, Dettingen, Jesingen und Brucken in der Bahnhofgaststätte in Dettingen der „Teckgau“ neu gegründet.

Damit waren die Voraussetzungen geschaffen, durch Vergleichskämpfe und die Austragung der Gaumeisterschaften im wettkampfmäßigen Schießen Erfahrungen zu sammeln, um Leistungen zu steigern.

Zu den regelmäßigen Übungsschießen konnten wir bald Jugendliche und ältere Jahrgänge für den Schießsport gewinnen.

Dadurch wurde möglich, dass Schützen unseres Vereins im Einzel- wie auch im Mannschaftsschießen mit Luft- und Kleinkalibergewehr trotz fehlender Übungsmöglichkeiten über Kreis-, Bezirks- zu den Landesmeisterschaften kamen und dort oftmals Sieger waren oder ehrenvolle Plätze belegt haben. So gelang es unserer 1. sowie 2. Mannschaft 1961, bei den Rundenwettkämpfen zur höchsten Klasse der Landesklasse, beziehungsweise in die Bezirksklasse aufzusteigen.

Am 15. und 16. Juli 1961 feierten wir unser 50-jähriges Jubiläum. Ein großer Festabend im Festzelt war der Höhepunkt.

Gleichzeitig führten wir an beiden Festtage ein Preisschießen durch.

Die Mitwirkung der örtlichen Vereine zeugte von kameradschaftlichem Geist.

Am 18. Februar 1955 wurden neue Vereinssatzungen beim Amtsgericht Kirchheim genehmigt und der seitherige Zimmerschützenverein als „Schützenverein e.V. Brucken/Teck“ eingetragen.

Am 5. April 1962 wurden die Vereinssatzungen nochmals ergänzt.

Dem jahrelangen Wunsch zufolge, eine eigene Schießanlage zu erstellen, wurde im Jahre 1961 unter Oberschützenmeister Albert Hirsch mit Hilfe der Gemeindeverwaltung Unterlenningen-Brucken im neuen Schulhaus in Brucken ein Übungs- und Aufenthaltsraum eingerichtet. Leider musste dieser 1964 auf Anordnung des Landratsamts Nürtingen in Verbindung mit dem Bezirksschulamt Nürtingen geräumt werden.

In den folgenden Jahren hat sich die Vereinsleitung immer wieder bemüht, ein Schützenhaus zu bauen. Leider scheiterte dieses Vorhaben immer wieder an der Platzfrage.

In den Jahren 1991 und 1992 ging ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Durch den großen Einsatz der Mitglieder mit vielen unentgeltlichen Arbeitsstunden, konnte im Untergeschoss der Vereinsräume in Brucken eine Schießanlage mit zehn Bahnen für Luftdruckwaffen erstellt werden. Gleichzeitig wurden von der Gemeinde Lenningen ein Aufenthaltsraum und eine Küche zur Verfügung gestellt.

Im Jahr 2009 wurden die Schießbahnen auf modernste elektronische Trefferanzeigen umgebaut, die mit Hilfe von zehn Bildschirmen und einer Übertragung in den Aufenthaltsraum mittels Beamer einer genauen Beobachtung der Wettkämpfe ermöglicht.